Hervorgerufen werden Furunkel durch Bakterien. Meist handelt es sich dabei um das Bakterium Staphylococcus aureus. Viele Menschen haben dieses Bakterium vorübergehend, einige sogar dauerhaft auf der Haut oder der Nasenschleimhaut, ohne dass sie gesundheitliche Probleme haben.
Das Risiko für Furunkel steigt, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Häufiger kommt es bei Menschen mit einem gestörten Zuckerstoffwechsel (Diabetis mellitus), chronischen Infektionen, oder Krebserkrankungen, zu Furunkeln. Einige Menschen mit geschwächtem Immunsystem entwickeln immer wieder oder an mehreren Körperstellen gleichzeitig Furunkel. Das wird als Furunkulose bezeichnet.
Furunkel heilen meist innerhalb weniger Wochen von selbst ab. Schon nach einigen Tagen tritt der Eiter aus oder der Körper baut den Eiter ab.
Versuche nicht, einen Furunkel auszudrücken oder aufzukratzen. Das kann dazu führen, dass sich die Bakterien über die Blutgefäße oder die Lymphbahnen weiter im Körper ausbreiten.
Die Entzündung von Lymphgefäßen durch Bakterien wird als Lymphangitis bezeichnet. Sie ist an einem roten Streifen zu erkennen, der vom Furunkel wegzieht. Zudem können die Lymphknoten im betroffenen Areal entzündet sein und schmerzen. Fachleute sprechen dann von einer Lymphadenitis.
In sehr seltenen Fällen – wenn durch das Ausdrücken auf einmal sehr viele Bakterien ins Blut gelangen – kann es zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung (Sepsis) kommen.
Bei Furunkeln im Gesicht, insbesondere nahe der Nase und an der Oberlippe, besteht die Gefahr, dass Bakterien ins Gehirn gelangen. Dort können sie zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder zu einem Blutgerinnsel in einem großen Blutgefäß (Sinusvenenthrombose) führen.
Wenn das Furunkel „reif“ ist, entleert es sich meist von selbst und heilt dann mit einer kleinen Narbe ab. Man kann die Reifung mit drei- bis viermal täglichen warmen Umschlägen oder mit einer Zugsalbe beschleunigen. Sind Furunkel groß und sehr schmerzhaft, kehren wieder oder tritt Fieber auf, sollten Betroffene ärztliche Hilfe suchen. Auch wenn Furunkel zu einem Karbunkel verschmelzen, sollten sie ärztlich behandelt werden.
Bei der Untersuchung werden Arzt oder Ärztin nach den Beschwerden und dem bisherigen Verlauf fragen. Möglicherweise öffnen sie das Furunkel mit einem kleinen Einschnitt, sodass der Eiter herausfließen kann. Die Wunde desinfizieren sie anschließend. Manchmal legen sie einen Streifen einer Wundgaze ein, über den der Eiter abfließen kann. Schließlich wird die Wunde steril abgedeckt. Die kleine Wunde heilt dann von allein zu.
Antibiotika werden eingesetzt, wenn das Risiko besteht, dass Komplikationen eintreten oder schon eingetreten sind.
Wenn das Furunkel abgeheilt ist, können Sie durch ein paar einfache Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit verringern, dass es erneut zu einer Entzündung eines Haarbalgs kommt:
- Achten Sie auf eine sorgfältige Hygiene der Haut, damit sich Bakterien dort nicht vermehrt ansiedeln. Dazu gehört es, regelmäßig zu duschen oder sich gründlich zu waschen.
- Bei einer Rasur kommt es häufig zu kleinen Verletzungen, durch die Bakterien leichter eindringen können. Deswegen ist es sinnvoll, die entsprechende Hautpartie nach dem Rasieren zu desinfizieren.
- Tragen Sie locker sitzende Kleidung. Sehr eng sitzende Unterwäsche kann durch die Reibung die Wahrscheinlichkeit für ein Furunkel vergrößern. Außerdem kann dadurch ein warmes, feuchtes Milieu entstehen, das ein Bakterienwachstum begünstigt.
- Sie können sich bei anderen Menschen mit dem Bakterium Staphylokokkus aureus anstecken. Daher sollten Sie die Handtücher von Personen, die ein Furunkel haben, nicht mitbenutzen.
Stärken Sie außerdem ihr Immunsystem. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst, mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht, keine längeren Stress-Phasen und regelmäßige Bewegung. Ein funktionierendes Immunsystem verringert das Risiko für die Bildung eines Furunkels.